Rohstoffvorrangone - Teil 2

Die Marktgemeinde Semriach

Semriach Semriach liegt 25 km nördlich von Graz auf einem Hochplateau (709 m), am Fuße des Schöckls (1445 m).

Durch die heilklimatische Höhenlage definiert sich die Gemeinde sich als einen Ort der Entspannung, an dem Menschen Stress abbauen und gleichzeitig neue Kraft tanken können. Die weithin bekannte Lurgrotte, eine der schönsten Schauhöhlen Österreichs und die wildromantische Kesselfallklamm befinden sich hier. Zahlreiche Wanderrouten bieten sich an um die Landschaft rund um den Schöckl zu geniessen. Sportbegeisterte kommen ebenso zum Zug wie Kulturliebhaber. Semriach sieht sich also eindeutig als Tourismusgemeinde und setzt viel daran, als solche auch weiterhin wahrgenommen zu werden.

 

www.semriach.at


Konflikt mit den Zukunftsvisionen der Gemeinde

Generell sind Gemeinden dazu angehalten, eigene Entwicklungsprogramme zu erstellen und für deren Umsetzung zu sorgen. Semriach war hier in der Vergangenheit nicht untätig und hat sich unten stehenden Programmen angeschlossen bzw. mitentwickelt.

 

Beim Studium dieser Zukunftsvorstellungen (lesen Sie unten einige Auszüge dazu) kann man nur zu einem Schluss kommen: Die Errichtung eines Bergwerkes am Schifterkogel steht nicht nur den Zielen der Marktgemeinde Semriach, sondern auch jenen der gesamten Region diametral entgegen und scheint daher völlig absurd!

Fazit

Was wir hier erleben, ist ein Kuriosum der besonderen Art:

Wie Sie dem Untenstehenden entnehmen können, fördert das Land Steiermark die Entwicklung des Gebietes zu einer lupenreinen Touristikregion finanziell mit 20 Mio Euro und andererseits zwingt das selbe Land durch seine "überörtliche Raumplanung" die Gemeinde eine 123 Hektar große Rohstoffvorrangzone in ihrem Flächenwidmungsplan auszuweisen.

 

Es scheint so zu sein, dass hier die eine Hand - Beamte der Vollziehung - nicht so recht weiß, was die andere - Politiker und deren Berater - tut. In unseren Gesprächen mit den Verantwortungsträgern auf beiden Seiten, orteten wir erhebliche Kommunikationsdefizite.


Entwicklungsprogramm

"Schöckl-Land - der Region der Vielfalt" Diese von 9 (!) Gemeinden getragenen Initiative wurde ins Leben gerufen um den Fremdenverkehr in der Region wieder anzukurbeln. Auf der gemeinsamen Homepage werden Gäste wie folgt begrüßt:

 

"Abenteuer erleben, die Seele baumeln lassen, im Wasser plantschen, geheimnisvolle Welten erkunden - so vielfältig und abwechslungsreich wie die Landschaft ist auch das Urlaubsangebot für Familien und Kinder im 'Schöckl-Land - der Region der Vielfalt'.

Reitsportbegeisterte werden im Schöckl-Land ebenso auf ihre Kosten kommen wie Wanderer, Radfahrer, Mountainbiker, Segelflieger, Schi- und Snowboardfahrer und vieles mehr. Wunderbare Kultur- und Naturlandschaften laden zum Verweilen in der Region ein.

Kulturinteressierte erfreuen sich an einem abgestimmten Veranstaltungsangebot. Sie erhalten Auskunft über alle Feste, Jubiläen, Eröffnungen, Musikabende, Konzerte, Theateraufführungen - in der Region Schöckl-Land..."

 

Überzeugen Sie sich von der Schönheit der Region und ihren touristischen Möglichkeiten unter

www.schoecklland.at

Entwicklungsprogramm

"LEADER 2007-2013"

Auch an diesem Programm ist die Gemeinde Semriach beteiligt. Einer der Sprecher ist der Semriacher Bürgermeister, Ing. Jakob Taibinger.

 

"LEADER 2007 - 2013" ging aus einer EU-Initiative hervor und hat sich zum Ziel gesetzt eine zukunftsfähige Regionalpolitik auf die Beine zu stellen und die Wettbewerbsfähigkeit der Regionen zu stärken. Das Land Steiermark bietet dafür finanzielle Förderungen in der Höhe von insgesamt 80 Mio Euro an.

 

Das ambitionierte Programm ist in 19 so genannte "LEADER-Regionen" aufgeteilt, die von Lokalen Arbeitsgruppen (LAG) betreut werden. Eine davon ist die Region "Hügelland östlich von Graz – Schöcklland" . Der räumliche Geltungsbereich erstreckt sich auf 24 Gemeinden die, angrenzend an die Steirische Landeshauptstadt Graz, zwischen Murtal und Raabtal liegen.

 

Genehmigung

Sämtliche eingereichten 19 LEADER Regionen der Steiermark und ihre Entwicklungspläne wurden im Oktober 2007 durch ein Bund-Länder-Gremium geprüft und ausgewählt und am 20.12.2007 durch das BMLFUW offiziell bestätigt.

 

Einzelförderung

Das Programm "Hügelland östlich von Graz – Schöcklland" wird vom Land Steiermark mit rund 20 Mio Euro gefördert.

 

Verantwortlichkeit

Als Schwerpunktverantwortliche Landesstelle (SVL) wurde durch Regierungssitzungsbeschluss die Abteilung 16, Landes-und Gemeindeentwicklung, eingesetzt.

 

"LEADER 2007-2013" (Server Land Steiermark)


Inhalte des LEADER-Programms

Hier einige Auszüge aus dem (100 Seiten) Entwicklungsprogramm der Arbeitsgruppe "Hügelland östlich von Graz – Schöcklland":

 

"... Neben diesen Elementen wird die Region ihre Wettbewerbsfähigkeit vor allem in jenen Bereichen ausbauen, in welchen Kernkompetenzen evident sind. Primär sind dies die Kapazitäten und das Know-How auf Ebene der Gesundheit und der natürlichen Ressourcen, wie dem Wasser. So verfügt die Region gleich über zwei der in der Steiermark raren Luftkurorte bzw. heilklimatischen Kurorte ..."

 

 "Landschafts-und Umweltschutz sind schon bedingt durch die Lage der Region ein Kernthema. Ob es die Rettung und teilweise Reaktivierung alter, vom Verschwinden bedrohter Obst-und Gemüsesorten sowie Tierrassen betrifft, oder den Erhalt von landschaftsprägenden Elementen, wie die regionstypischen Streuobstwiesen und den Schutz der Gebirgslandschaft des Hausberges Schöckl. Zentral für die Region ist primär der Schutz und Erhalt der natürlichen Ressourcen, dabei vor allem
des Wassers und der Luft."

 

 "Die Region positioniert sich bereits seit der vergangenen Periode als das Naherholungs- und Nahversorgungsgebiet der Landeshauptstadt Graz. Diese Kernkompetenz der Region soll vor allem in den Bereichen natürliche Ressourcen und Gesundheit, sowie Kultur und Brauchtum verstärkt ausgebaut werden."

 

 "Aktionsfelder
Die Region "Hügelland östlich von Graz–Schöcklland" zeichnet sich vor allem durch das Kernziel, die Erhaltung und Steigerung der Lebensqualität, im Näheverhältnis zum Großraum Graz, aus. Um dieses Ziel in Hinblick auf die Wettbewerbsfähigkeit der Region erreichen zu können, sollen die Kernkompetenzen der Region auf dem Fundament der Slow Philosophie ausgebaut werden. Zentral sind vor allem die bereits erwähnten Kernthemen: Gesundheit, die natürlichen Ressourcen – die vier Elemente (darunter vor allem Wasser und Luft), sanfter Tourismus, erneuerbare Energieforme, Kunst und Brauchtum, Nahversorgung und Naherholung, Kulinarik und Lebensmittelveredelung."

 

"Die 24 Gemeinden der Region haben sich entschlossen, Wasser zu einem Leitthema für die nähere Zukunft (und die LEADER++ Periode) zu machen: Die Menschen in der Region dafür zu sensibilisieren und die Gäste darauf hinzuweisen, was Fremde ohnehin sofort als wesentlich erkennen: Trinkwasser aus der Leitung. Wasser als wesentlichen Bestandteil unserer Kultur."

 

 "Der Schöckl bildet nicht nur die wichtigste Wasserversorgungsquelle für die umliegenden Gemeinden und die Region, sondern in bedeutendem Ausmaß auch für die nahe liegende Stadt Graz, als deren "Hausberg" der Schöckl bekannt ist. Der Radio-und TV-Sender steht auf seinem Plateau, das herrschaftliche Stubenberghaus (Hotel und Gastronomie) wurde dermaßen überhöht gebaut (Raumhöhen 3,8m), um von der Stadt aus gesehen zu werden.

 

Wanderwege und eine Seilbahn führen Gäste in Scharen auf das Bergplateau. Für die Anrainergemeinden bildet die Bevölkerung der Stadt Graz, neben internationalen Gästen, das größte Zielpublikum.


Die mittlerweile wissenschaftlich nachgewiesene Klimaänderung macht (Trink-) Wasser nicht nur lokal zu einem Hauptthema. Nachrichten, Reportagen, Bücher und anderes verbreiten mehr und mehr die Bedeutung einer nachhaltigen Nutzung. Der Reichtum an Quellen fällt jedoch erst bei ihrem (seltenen) Versiegen auf.
Als touristischer Wert wird sich in den Alpenländern noch stärker Natur und Kultur, und allem voran Wasser auf einem internationalen Markt etablieren. Der Schöckl als Quellberg prägt sein Umfeld und die nahe liegende Stadt Graz.

 

"Die Tendenz immer kürzerer Urlaube, zeitverteilte Kurzausflüge ins nähere Umfeld, und damit verbunden eine erhöhte Aufmerksamkeit für die Naherholungsgebiete der Städte, machen die Region zu einem attraktiven Ziel."

 

"Auch die Marktgemeinden St. Radegund bei Graz, Semriach und Eggersdorf bei Graz sowie die Gemeinde Stattegg sehen hier einen zusätzlichen Entwicklungsschwerpunkt: Von Wanderwegen, dem Ausbau von überregionalen Wegenetzwerken (inkl. deren Auszeichnung vor Ort und der Entwicklung von adäquatem Kartenmaterial und Prospektmaterial), der Nordic Walking Facilities, von Mountainbikestrecken und Radwegen, von Reitwegen, einem Hänge-und Paragleiter-Zentrum, der Schaffung einer intelligenten Parkraumbewirtschaftung für die Tagestouristen auf Ebene des Sports, das Skifahren, das Schöcklland-Indoorklettern, Tennis und Schwimmen bis hin zur Sportmedizin und Betreuung soll der Schöckl zur Sportdestination gemacht werden, wobei in dieses Projekt der Tourismusverband, die Gemeinden, der lokale Kurbetrieb, der Alpenverein, die Schöckl-Seinbahn, die regionalen Reitbetriebe und Sportvereine miteinbezogen werden."

 

"... Dabei wird konsequent die Themenstellung des Leitbildes verfolgt:

Folgende Bereiche sollten berücksichtigt werden: Erhaltung und Schutz der natürlichen Umwelt, Schutz und Förderung naturnaher Räume, Erhaltung und Pflege von naturnahen und wertvollen Lebensräumen, Förderung einer ökologischen Nutzung, Bewirtschaftung und Aufwertung von geeigneten Grünflächen bzw. Objekten ..."

 

Gesamtes Dokument (7 MB)


 Zum Seitenanfang


© Bürgerinitiative Schifterkogel 2010