Schifterkogel - Projekt NEU
Nach rund 10 Jahren der Ruhe ging es wieder los. Im April 2008 tauchten Gerüchte auf, dass sich am Schifterkogel wieder etwas tut.
Rückblickend betrachtet, war dies wohl nur eine Frage der Zeit, da das Gebiet nach wie vor in der überörtlichen Raumplanung als "Rohstoffvorrangzone" ausgewiesen ist. Solange sich das nicht ändert, werden immer wieder Begehrlichkeiten der Wirtschaft geweckt werden. Näheres dazu finden Sie unter "Rohstoffversorung" im Lexikon
Betreibersuche
Nach diversen Versuchen Genaueres zu erfahren (Anfragen bei Ämtern und Behörden verliefen ergebnislos), landeten wir doch - nach 1 Jahr - beim Richtigen.
Im Mai 2009 stellte Ingenieurkonsulent DI Martin Lang nach Anfrage der Bürgerinitiative klar, dass er mit der Neuentwicklung des Projekts Schifterkogel beauftragt sei. Die Firma ALDRIAN (mit Firmensitz in Etzendorf bei Wies) werde die Vermarktung des Materials übernehmen. In die Pojektentwicklung und in das Genehmigungsverfahren sei Ing. Aldrian nicht eingebunden.
DI Lang begrüßte die Möglichkeit das Projekt der Öffentlichkeit vorstellen zu dürfen und und erklärte sich bereit, dies zusammen mit dem Grundeigentümer, Andreas Tscheppe zu tun.
Projektvorstellung
Am 23. Juni 2009 fand diese Informationsveranstaltung im Gasthaus Deutschmann (unweit des Schifterkogels) statt. Gekommen waren Andreas Tscheppe aus der Südsteiermark als Grundeigentümer des Schifterkogels und DI Martin Lang als Projektant, der den geplanten Abbau vorstellte und die Daten des Projekts erläuterte.
Anwesend waren auch Bürgermeister Jakob Taibinger und Gemeinderäte der Gemeinde Semriach, Gemeinderäte aus Stattegg, Vertreter der Bürgerinitiative Schifterkogel, Vertreter der Bürgerinitiative Andritz, Presseredakteure sowie zahlreiche betroffene und/oder interessierte Bürger.
Die Eckdaten
- Abbaumenge gesamt. 70 bis 80 Millionen Tonnen
- Abbaudauer gesamt: 150 bis 200 Jahre
- Abbaumenge jährlich: 400.000 Tonnen
- Abbaumenge täglich: 2.000 Tonnen
- Transporte täglich: bis zu 200 Lkw-Fahrten
DI Lang betonte, dass die Projektentwicklung noch nicht sehr weit fortgeschritten sei, weshalb er keine Details nennen könne. Anzustreben sei jedoch die so genannte Trichterabbauweise.
Die Eckdaten stellten sich um nichts weniger monströs dar als jene des "alten" Projekts. Die Wogen gingen daher hoch und es entspann sich eine rege, teilweise emotionale Diskussion.
Der Eigentümer des Schifterkogels, Andreas Tscheppe, der die Rechtsnachfolge seines gleichnamigen Vaters angetreten hatte, war von der massiven Ablehnung sichtlich beeindruckt.
Auf die an ihn gerichtete Frage eines Mitglieds der Bürgerinitiative wie er als Bio-Weinbauer mit seinem Gewissen den Abbau eines ganzen Berges inmitten einer geschlossenen Kulturlandschaft verantworten könne, antwortete dieser sichtlich bewegt: "Sie werden noch schauen, was da passiert."
Lesen Sie zur ggst. Informationsveranstaltung den Artikel der Kleinen Zeitung (Server der Zeitung) vom 30.06.2009.
Alternativen
Wir nehmen obige Aussage Andreas Tscheppes als Anlaß zur Hoffnung, dass er, der sich rund um seinen Weinbau in der Südsteiermark der Natur sehr verschrieben hat, am Schifterkogel nichts geschehen lässt, was dieser Einstellung widerspricht. Als Grundeigentümer hat er es in der Hand die Landschaft so zu belassen, wie sie ist.
Schifterkogel - Ansichten 2010